West Side Story

Foto: Tilmann Graner

Premiere am 23. März 2012
Theater Nordhausen

Nach einer Idee von JEROME ROBBINS
Buch von ARTHUR LAURENTS
Musik von LEONARD BERNSTEIN
Gesangstexte von STEPHEN SONDHEIM
Deutsche Fassung von FRANK THANNHÄUSER und NICO RABENALD

Die Uraufführung wurde inszeniert und choreographiert
von JEROME ROBBINS

Original-Broadwayproduktion von Robert E. Griffith und Harold S. Prince in Übereinkunft mit Roger L. Stevens

Besetzung

Tony Marian Kalus
Maria Elena Puszta
Anita Anja Daniela Wagner
Riff Andreas Langsch
Bernado Thomas Kohl
Doc Frank Sieckel
Schrank Michael Schober
Krupke Toni Burkhardt
Glad Hand Michael Schober
Action Sebastian Römer, Michael Ehspanner
Anybody’s Franziska Juntke
A-Rab Jens Bauer
Snowboy Paul Zeplichal
Big Deal Sergej Martinovic
Diesel Auke Swen
Graziella Beth Keasey
Clarice Magdalena Pawelec
Velma Fumiko Okusawa
Pepe Marvin Scott
Indio Thiago Fayad
Anxious András Virág
Consuela Katharina Blum
Francisca Monica Becar
Teresita Irene López Ros
Estella Alessandra La Bella
Maguerita Yuri Hamano

Leitung

Inszenierung & Choreographie Iris Limbarth
Musikalische Leitung Markus L. Frank
Bühne Wolfgang Kurima Rauschning
Kostüme Anja Schulz

Inhalt

Tony liebt Maria, und Maria liebt Tony. Doch Tony gehört zu den „Jets“, einer Gang gebürtiger US-Amerikaner, und Maria gehört zu den „Sharks“, den puertoricanischen Einwanderern. Dass Maria einen „Jet“ liebt, bringt ihren Bruder auf. Als er daher Tonys Freund tötet, rächt Tony ihn und ersticht den Bruder seiner Maria. Zwar hält sie weiter zu ihm, doch die beiden können nicht glücklich werden. Tony wird von einem der Sharks erschossen.

Der Konflikt ist ewig: Sie müssen nicht Romeo Montague und Julia Capulet heißen, müssen nicht, wie von Bernstein ursprünglich beabsichtigt, jüdischen bzw. christlichen Glaubens sein. Noch immer erweist sich – wie schon Mitte des 20. Jahrhunderts in der New Yorker West Side – allein die Herkunft aus verschiedenen Ländern als Quelle tödlicher Feindschaft. Doch nicht allein das Thema macht Bernsteins Musical zum Klassiker. Die Show, die sowohl Jazz- als auch sinfonische Elemente beinhaltet, die mit Qualitäten großer Oper genauso umzugehen weiß wie mit spanischer Folklore, besticht durch ihre Musik. Nicht nur „Maria“, „Tonight“ und „America“ wurden zu Evergreens.

Presse

Theater Nordhausen: Liebe im Bandenkrieg
Von Frauke Adrians / 26.03.12 / Thüringer Allgemeine

Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ war am Theater Nordhausen schon vor der Premiere ausverkauft. Iris Limbarths Inszenierung trägt den Kitsch reichlich dick auf, glänzt aber mit starken Choreografien….
Was er von Iris Limbarths Inszenierung erwarten darf, ist: Tempo. Witz. Eine starke Choreografie. Alles in allem: gute Unterhaltung, trotz der üblichen Klischees und einer Extraportion Kitsch….
Wie die verfeindeten Jugendlichen sich auf der Tanzfläche den gut gemeinten Kennenlernspielchen entziehen und aus einem kindischen Ringelreihen zur wütenden Attacke übergehen, das ist die temporeichste und symbolkräftigste Szene des Abends. Iris Limbarth hat das glänzend choreografiert unter Einbeziehung aller Sänger und Schauspieler, nicht nur der kleinen Nordhäuser Ballettkompanie….

Feurig: Die „West Side Story“ am Theater Nordhausen
Von Julia Stadter / 26.03.12 / Thüringer Landeszeitung

Viel Szenenapplaus und Jubel erntete Iris Limbarths Inszenierung des bekannten Musicals von Leonard Bernstein: Mit feurigem Hüftschwung und wirkungsvollen Formationstänzen schuf sie mit jungen Musicaldarstellern und grazilen Tänzern zur spannungsgeladenen Musik, die GMD Markus L. Frank und das Loh-Orchester Sondershausen im Graben entzündeten, Bilder pulsierender Energie. Ihre Choreographien der Sharks strotzten vor Temperament und schrillen Freudenschreien, die Jets platzten in ihrer aufgeladenen Bewegungssprache vor hormonellem Überschuss und Aggressivität, und das Liebespaar versank in einer naiven Traumwelt der Verliebtheit: Farbiger Kostümrausch (Heike Ruppmann), tolle Tanzszenen und grandioser Bühnenspaß kulminierten beim „Dance at the Gym“….

Und immer wieder „Maria“
Von Olaf Schulze nnz-online 24.03.2012

Regisseurin und Choreografin Iris Limbarth inszenierte die „West Side Story“ klassisch… Im Mittelpunkt stehen die menschlichen Urinstinkte und ewigen Klassiker berührender Unterhaltung: Liebe, Tragik, Hass und Neid, Verzückung und Verzweiflung. Dies auf die Bühne umzusetzen bedient sich Limbarth einfacher, aber wirkungsvoller Mittel. Keine Modernismen, keine Mätzchen, klare Linien, die Geschichte erzählen. Dafür hat sie sich ein Ensemble zusammengestellt, in dem eine ganze Reihe junger Darsteller ihr Talent zeigen und die „altgedienten“ Profis souverän agieren können…

Das Publikum honorierte diese Leistungen schon mit Szenenapplaus während der Aufführung. Nicht nur für glänzend gesungene Arien oder berührend gespielte Szenen, sondern auch für tolle Balletteinlagen….Stürmische Ovationen am Ende für das gesamte Ensemble, das in einer wirkungsvollen Mischung aus dynamischen Gästen und hoch konzentrierten Ensemblemitgliedern gestern Abend ein Ausrufezeichen unter Nordhäuser Musicalambitionen gesetzt hat. 

Fotos: Tilmann Graner